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Shiako-sama's avatar
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Es war einer dieser Tage, an denen eine Schülerin wie ich sich wünscht, morgens einfach im Bett geblieben zu sein. Unser Mathematiklehrer laberte nun schon seit genau 74 Minuten ununterbrochen auf uns ein. Satz des Pythagoras. Oder so. Ja, an der Tafel stand a^2+b^2=c^2. Eindeutig Pythagoras.
Unser Mathelehrer ist ein Eichhörnchen. Das ist nicht metaphorisch gemeint, sondern wortwörtlich. Schließlich bin ich auf einer Gijinkaschule. Die einzige derartige Schule im Umkreis von 2 Bundesländern. Sowohl unsere Lehrer als auch wir Schüler sind Tier-Gijinkas. Es ist aber wirklich nur mehr oder weniger schön, so zu sein: Einerseits haben wir enorme physische und psychische Fähigkeiten, andererseits werden wir diskriminiert. Das kennt man ja. Wer anders ist, ist gleichzeitig auch schlecht!
Gerade fragte ich mich, warum zum Teufel Herr Zatari nun schon zum vierten Mal ein- und dieselbe Umformung an die Tafel schrieb, als ein Papierball vor mir auf dem Tisch landete. Was zum…?! Ich blickte in die Richtung, aus der der Papierball gekommen war. Dort winkte mir eine gut gelaunte Sato zu. „Sato Tenshi. 16 Jahre alt,aufmerksame Schülerin, gut in Englisch, Französisch und Hauswirtschaft.“, murmelte mein Gedächtnis unnötigerweise zu. Ich winkte leicht lächelnd zurück und faltete den papierball auf:
„Hey! Treffen wir uns nach der Stunde am Schultor? Ich möchte von dir wissen, wie meine Zukunft aussieht. –Sato“
Aha…sogar die ausgeglichene Sato Tenshi war an ihrer Zukunft interessiert! Ich drehte das Blatt um und schrieb als Antwort: „Okay, gerne! Mathe nervt mich gerade eh. Ich werde den Rest der Stunde schwänzen und Vorbereitungen für dich treffen, denke ich. Nimm bitte meine Tasche nach der Stunde mit zum Schultor. Bis dann!“ ich warf ihr den Papierball zurück.
Herr Zatari drehte sich gerade zur Tafel um. Na perfekt! Leise, wie ich als Neko sein konnte, schlich ich mich blitzschnell zu dem offenen Fenster und schwang mich mit einer Hockwende heraus.
Physische Fähigkeit der Gijinkas Nummer 1: Wir können aus den höchsten Höhen fallen oder springen, wir tun uns dabei nicht das Geringste. Selbst, wenn wir noch so unsanft auf den Boden knallen.
Da ich zusätzlich Katzengene in mir trug, landete ich elegant auf meinen Füßen. Ob ich mir nicht Sorgen machte, Ärger von meinem Lehrer zu bekommen? Nein. Meine Klassenkameraden würden mich schon decken. Ich marschierte also zu meinem Schließfach und sammelte alle Utensilien zusammen, die ich für das Wahrsagen brauchte: Ein Pendel, Tarotkarten, eine kleine, aber sehr funktionstüchtige Kristallkugel und das Buch ‚Zukunftslesen’, das ich von meiner Mutter bekommen hatte. Andere Möchtegernwahrsager hatten noch viel mehr Kram, den sie brauchten, um eine einigermaßen glaubwürdige Zukunft daherzuzaubern. Alles Versager! Meine Mutter und hingegen, wir konnten wirklich in die Zukunft sehen. Eine uns angeborene psychische Fähigkeit. Die lästigen Utensilien brauchten wir, um einerseits die Zeichen, die wir sehen und fühlen, zu deuten und dem Gegenüber sichtbar zu machen und andererseits, um uns von der Masse nicht ganz so sehr abzuheben. Zwar haben ja viele von uns, wie gesagt, besondere Fähigkeiten, aber wenn alle wüssten, dass wir tatsächlich ihre Zukunft kennen, hätten wir keine ruhige Minute mehr. Mit den Utensilien verpacken wir unsre Vorhersagen so, dass sie nicht allzu auffällig, aber trotzdem wahrheitsgetreu sind. Leider kann ich meine eigene Zukunft nicht sehen, was ich für meinen Teil sehr schade finde.
Ich ging mit dem ganzen Raffel im Arm zum Schultor. Dahinter war eine Art Geheimversteck: Dort, wo sich das Schulgebäude und die Außenmauer sich eigentlich hätten treffen müssen, hatte irgendein unfähiger Architekt mit seinen noch unfähigeren Bauarbeitern es hinbekommen, gut und gerne 1,50m Platz zu lassen, sodass wir Schüler dort ohne Probleme reinpassten. Anfangs hatten sich noch viele Schüler im Geheimen dort getroffen, aber irgendwann haben mir alle in stiller Übereinkunft dieses Versteck für meine Vorhersagen überlassen. Also war ich dort stets ungestört.
Ich blickte auf die Uhr des gegenüberliegenden Kirchturms. Fünf vor 13 Uhr. Das hieß, ich hatte fünf Minuten, um mich vorzubereiten. Easy! Als es zum Schulende klingelte, saß ich schon fix und fertig auf meinem Kissen. Sato kam pünktlich. Und natürlich hatte sie, wie ich sie gebeten hatte, meine Tasche mitgebracht.
„Hallo!“ ,sagte ich. „Setz dich bitte.“ Sato lächelte und nickte.
„So...bevor ich ihre Zukunft in meine Karten und die Kristallkugel verpacken kann, muss ich sie natürlich erst sehen“, dachte ich. Am besten kann ich das, indem ich die Hand meines Gegenübers berühre. Das tat ich jetzt bei Sato. Eine Flut von Bildern prasselte auf mich ein.
Ich wies sie an, sich zu sortieren und auf mein Kommando taten sie es.
Was ich sah, war für mich zugleich interessant, als auch erschreckend. Ich schloss die Augen und lächelte.
„Endlich mal jemand, der sich traut, gegen den Strom zu schwimmen!“ ,dachte ich.


                                        -Ende-
Höhö xD
Eigentlich wollte ich so eine charaktertypische Szene für meinen neuen OC Aisuru schreiben..aber i-wie ist es zu einer Kennenlern-Kurzgeschichte geworden ^^; Sato kam also auch noch rein ;)
Es hat echt Spaß gemacht,diese Story zu schreiben,nach dem ganzen Naruto-Kram *lach*

Das a^2 steht für a hoch 2 ^^;

:iconkitsuneschatten: wird diese Story auch noch aus der Sicht ihres Charas schreiben ;P
© 2013 - 2024 Shiako-sama
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Yamasha-chan's avatar
Ja,die Szene :) Ich mag sie :) Und deinen Chara auch :)